In meiner Krankengeschichte habe ich wirklich alles ausprobiert um den Tinnitus loszuwerden (das Verrückteste waren übrigens Blutegel, die ich mir im Internet bestellt habe und mir von meiner Freundin hinter mein Ohr habe setzen lassen).
Zu den Versuchen gehörte auch die Akupunktur.
Ich möchte es kurz machen, meiner Meinung nach glaubt man entweder dran oder nicht. Wirklich signifikant helfen tut es bei Tinnitus wohl eher nicht. Ich habe auch generell so meine Schwierigkeiten den Akupunkturbehandlern zu glauben, dass die Akupunktur nun wirklich für jedes Leiden gut sein soll.
Für manche Erkrankungen mag Akupunktur tatsächlich helfen. Zum Beispiel bei Allergien leuchtet es mir halbwegs ein, denn der Körper merkt natürlich, dass er von kleinen Nadeln gepiesackt wird und das Immunsystem reagiert entsprechend. Meines Wissens ist auch in Studien belegt worden, dass Akupunktur, sofern sie hilft, ziemlich unabhängig davon ist, wo die Einstiche erfolgen. Es geht anscheinend vielmehr darum, das Immunsystem willkürlich zu reizen, als mit den Nadeln genau irgendwelche kleinste Meridiane zu treffen.
Die Ohrmuschel repräsentiert nach traditioneller chinesischer Medizin übrigens den gesamten Körper – in der Form wird ein Fötus gesehen. Naja.
Ich finde die Akupunktur per se nicht schlecht. Generell hilft sie, ein positives Körperempfinden zu bekommen, was immer gut ist. Für die Akupunktur spricht auch, dass sie das Immunsystem zu stimulieren scheint und vielleicht spielt das Immunsystem auch eine Rolle in der Tinnitus-Genese.
Auch wenn ich eher nicht denke, dass mir die Akupunktur geholfen hat, würde ich sie empfehlen.
Möchte man die Akupunktur ausprobieren, kann man versuchen die Kosten über die Krankenkasse bezahlt zu bekommen. Der Hausarzt hilft dabei sicherlich gerne mit einer entsprechenden Diagnose.