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Viel Zeit ist vergangen….

(Bericht meiner Heilung)

Hallo lieber Leser (m/w/d ;))!

viel Zeit ist vergangen seit meinem letzten Beitrag.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Ich glaube, ich habe den letzten Monaten einen Verarbeitungsprozess durchgemacht, der so typisch ist wenn sich die Dinge zum Besseren wenden. In der Phase der Heilung traut man dem Frieden noch nicht und möchte sich eigentlich möglichst gar nicht mehr mit dem schmerzlichen Thema auseinandersetzen.

Rückblickend hat mich das Thema ja ganz schön lange begleitet.

Und wie ist es jetzt?

Der T ist immer noch da. Aber ich vergesse ihn fast immer. Vielleicht fällt er mir einmal die Woche auf, aber dann eigentlich nie  wirklich störend. Die Angst ist weg. Klar habe ich noch Sorge vor zu lauten Umgebungen, aber es ist eher jetzt eher wie die Sorge vor zu viel Sonne: vollkommen kontrollierbar. Die Angst ist weg. Die Angst ist weg. Die Angst ist weg!

Die Angst ist weg!

Ich denke immer mehr, dass zumindest bei mir die Angst der Dreh-und Angelpunkt des ganzen T-Leidens war.  Eine subtile Angst, die rational so gleichermassen logisch wie unbegründet war, dass ich sie einfach nur ignorieren konnte und an die ich mich so gewöhnt hatte, dass ich sie als selbstverständlich und gottgegeben wahrgenommen habe. Aber das war sie nicht; sie hat mich zermürbt und mich in Geiselhaft genommen.

 

Über Angst im allgemeinen (bei philosophischer Aversion, bitte überspringen ;))

Ist es nicht logisch Angst zu haben? Wir sind auf die Welt ins Bewusstsein geworfen worden, ohne dass wir es uns aussuchen konnten. Wir sind mit dem unerfüllbaren Wunsch geboren, nicht sterben zu müssen. Wir sind mit dem unerfüllbaren Wunsch geboren, einem höheren Ziel zu dienen. Aber das Universum ist einfach da und aus der puren Möglichkeit heraus hat sich das menschliche Bewusstsein in all seiner Widersprüchlichkeit geformt. Wie die langfristige Zukunft des Menschen, der Erde, der Sterne und des Universums sein wird, ist mit viel sicherer Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, als der Klimawandel für die nächsten 50 Jahre: Es wird alles verblühen, verdorren, vergehen. Dies ist für mich ein Beispiel des rationalen, logischen Teils der Angst.

Und dennoch ist diese Angst unbegründet. Denn die Wünsche sind unbegründet und insbesondere die Auseinandersetzung mit diesen Wünschen oder Fragestellungen. Es gibt keine Antwort auf diese Fragen. Deshalb ist die natürliche Antwort auf diese Fragen eine rosa-rote Brille. Diese Brille sorgt dafür, dass der Mensch sich in falscher Sicherheit wiegt, das Unvermeidliche verdrängt und die Dinge im Allgemeinen romantisiert. Ohne diese Brille ist er nicht überlebensfähig. Sie ist evolutionsbiologisch für ein bewusstes Wesen überlebensnotwendig. Aber die Austarierung der Brille ist schwierig. Zuviel rosa-rot macht genauso überlebensunfähig, wie ein zu wenig.  Dabei ist der sich immer bewusster werdende Mensch auf eine extrem genau passende Brille angewiesen.

Was ich dem Leser noch mitgeben möchte

T ist eine super schlimme Sache. Am schlimmsten fand ich den Kontrollverlust. Mir ging es immer wieder mal ganz gut und dann kam wieder der Absturz, wo es so schlimm wurde, dass ich alles in Frage gestellt habe.

Ich denke, dass sich mein T über einen langen Zeitraum entwickelt hat, auch wenn er plötzlich da war. Und genauso lange ist der Zeitraum, bis  man sich wieder von ihm befreit.

Gebt euch Zeit. Nehmt euch die Angst (egal wie, ob mit Drogen, Medikamenten, mit Gesprächen, mit Therapien, Kuren, Trennungen…). Lasst euch fallen (bis ihr aufschlagt). Haltet durch………………….durchhalten!……………..!
Habt Glück (man kann nicht ewig Pech haben)
Und dann fangt an den Scheiss zu ignorieren. Fangt an das Leben wieder zu geniessen.  Und Schritt für Schritt werdet ihr hoffentlich heilen.

Mein nächster Beitrag wird hoffentlich noch länger brauchen. Bei dringenden Sachen könnt ihr mir eine Email schreiben.

Alles Gute an jeden von euch! M

Auf dem Weg der Besserung

So, nun habe ich mich eine ganze Zeit nicht mehr gemeldet. Ich bin einfach schreibfaul gewesen. Nachdem ich aber nun eine nette Zuschrift einer Betroffenen bekommen habe, wurde ich daran erinnert, dass es doch tatsächlich ein paar Menschen gibt die diesen Blog hier lesen und es Zeit ist auch mal ein Update zu schreiben.

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Lidocain-Infusionen

Nachdem ich beim Hausarzt wiedermal meine Probleme vorgetragen habe, also Tinnitus und Kopf- beziehungsweise Gesichtsschmerzen, hat er mich zu einem Schmerzspezialisten überwiesen.

Dieser schlug mir eine Behandlung mit Lidocain (Handelsname Xylocain) vor.

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Widersprüche und Zweifel

Wer diese Internetseite vollständig liest, wird vermutlich auf viele Widersprüche stossen und vielleicht Zweifel hegen, ob das alles so stimmt.
So wie Tinnitus eine widersprüchliche Krankheit ist, ist auch meine aufgeschriebene Erfahrung damit widersprüchlich.

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Alles nur eine Frage der Habituation?

 
Für mich als an Tinnitus Leidender hatte der Begriff „Habituation“ anfangs eine besondere Bedeutung: 
  • Einerseits ein Hasswort, der Inbegriff der Unheilbarkeit des Tinnitus: Man muss sich arrangieren mit etwas, mit dem man sich nicht arrangieren kann.
  • Andererseits Verheissung: Die Hoffnung, dass mich mein Tinnitus irgendwann nicht mehr stört.
 

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Angst und Depression

Im Folgenden möchte ich über Angst und Depression schreiben. Wenn Tinnitus wie ein Feuer ist, sind Angst und Depression meines Erachtens das Öl, welches das Feuer nährt.

Mir selber ist mein Tinnitus oft wie ein lautes Kreischen vorgekommen, das mir Angst macht und mich depressiv werden lässt.

Nach langer Zeit aber habe ich begonnen, die Kausalität zumindest in Frage zu stellen:


Lässt vielleicht die Angst und die Depression den Tinnitus
(mit-)entstehen?

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Akupunktur

In meiner Krankengeschichte habe ich wirklich alles ausprobiert um den Tinnitus loszuwerden (das Verrückteste waren übrigens Blutegel, die ich mir im Internet bestellt habe und mir von meiner Freundin  hinter mein Ohr habe setzen lassen).

Zu den Versuchen gehörte auch die Akupunktur.

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Auszeit!

Nach nun 18 Monaten ohne wirkliche Besserung meines Tinnitus Leidens geht es so nicht weiter. Ich bin gefangen im Samsara, dem ewigen Kreislauf des Leids. Mal gibt es bessere Tage, mal schlechtere. Alles in allem überkommt mich ein Welthass, ich verkomme langsam vom Existenzialisten zum Misanthrop.

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